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When the man woke up he said: "What is Wild Dog doing here?" And the woman said: "His name is not Wild Dog anymore but the First Friend. Because he will be our friend for always and always and always." - Rudyard Kipling

Dienstag, 25. Mai 2010

Damals

Am 10.05.1996 wurde Gipsy irgendwo in Bayern geboren. Ich war grade zehn Jahre alt geworden und wir machten Sommerurlaub auf einem Bauernhof irgendwo in Bayern. Meine Eltern waren Gipsy über den Weg gelaufen, genauer gesagt war sie mit ihrer Schwester ausgebrochen und meinem Vater vors Auto gelaufen. Plötzlich wollte meine Mutter einen Hund (wo ich ihr doch nach jeder Tiere suchen ein Zuhause einen Brief geschrieben hatte das ich jenen und jenen Hund wollte und sie immer nein gesagt hatte o_O) und natürlich bekam sie unseren Vater mit der Hilfe von mir und meinem Bruder überredet ;)
Wir gingen also rüber zu den "Züchtern". Ihre Eltern hatten zwar Papiere und ihr Vater war ein ausgemusterter Polizeihund, doch die Besitzerin der Hündin hatte keinen Zwinger gemeldet. So gab es für die Welpen keine Papiere. Meine Eltern sagten ich sollte mir einen aussuchen und ich entschied mich für den sauberen Welpen, der aber schon vergeben war. Tatsächlich war das schmutzige frisch im Schlamm gewälzte etwas der letzte Welpe, aber das fand ich auch okay ;). Ich schlug Gipsy als Namen vor und da die anderen keinen besseren wussten, wurde dieser akzeptiert.
Wir nahmen sie mit zurück in den hohen Norden und nun hatte ich tatsächlich einen eigenen Hund :o). Meine Hauptbeschäftigung war es in erster Linie die Erziehung meiner Eltern zu sabortieren. Also ich ließ sie ins Bett obwohl sie das nicht durfte (mein Bruder hat mich da übrigens verpetzt) und am liebsten spielten wir "Hasch mich" um den Esstisch was Gipsy stets dazu veranlasste auf den Teppich zu pinkeln, so dass das Spiel verboten wurde bis sie 100% stubenrein war. Ich war aber auch nicht ganz untätig, ich brachte ihr bei die Pfote zu geben und sich auf Kommando zu rollen. Gipsy musste bei mir im Zimmer schlafen, damit ich im Dunkeln schlafen konnte, ich war ein kleiner Schisser, aber ich war mir sicher, dass mein Hund mich vor sämtlichen Monstern beschützen würde. Gipsy bewies dies auch, als sie eines Abends meinen Vater für einen Einbrecher hielt und erst lauthals knurrte, bis er verwundert hineinkam und Gipsy zum Angriff überging. Sie bemerkte aber ihren Fehler und verschwand dann schnell unter meinem Tisch ;)
Ihr Lieblingsspielzeug war eine kleine blaue Hantel. Um ihr das Schwimmen beizubringen schmiss mein Vater die Hantel einfach in den See und zwang Gipsy somit zu schwimmen, schließlich durfte sie ihre geliebte Hantel nicht aufgeben!! Von da an ging sie dann immer ins Wasser.
Die Nachmittage verbrachten Gipsy und ich meist im Ochtmisser Wald. Bei meinen Freunden war Gipsy sehr beliebt, da man auch mal wild mit ihr raufen konnte ohne das sie grob oder unvorsichtig wurde. Ich hatte zwar nichts zu ihrer Erziehung beigetragen (aber ich erinnere mich wohl, wie meine Eltern mit ihr gekämpft haben), aber Gipsy gehorchte mir ebenso gut wie meinen Eltern, so dass auch ich mit elf Jahren ohne Leine mit meiner ausgewachsenen Schäferhündin durch die Gegend toben konnte. Sie konnte es allerdings nicht leiden, wenn ihr Rudel sich verteilte, was bei einer Horde Kinder schon zu einer echten Herausforderung für sie wurde! Sie lief dann stets hinter jedem her der davonlief und lief ihm vor die Beine um ihn zurück zur Gruppe zu bringen. Für sie war das vermutlich wie einen Sack Flöhe zu hüten ;-)
Wenn ich in Urlaub fuhr hüpfte Gipsy verzweifelt allein um den Esstisch und versuchte jemanden dazu zu animieren doch mit ihr das Fangspiel zu spielen! :-( Wenn mein Bruder mich ärgerte und ich mich in meinem Zimmer einschloss imitierte er immer das Kratzen von Gipsy an meiner Zimmertür, damit ich die Tür für sie öffnete, aber ich war ja nicht blöd, ich konnte das Kratzen meines Hundes von der schlechten Imitation meines Bruder unterscheiden!
Ihr bester Freund war ein weißer Schäferhund, doch Gipsy war immer mit allen Hunden verträglich. Sehr gern mochte Gipsy auch meinen Hamster und meine Meerschweinchen, liebend gern legte sie sich daneben wenn ich sie fütterte oder ihren Käfig saubermachte und beobachtete sie aufmerksam. Sie war der freundlichste und liebste Schäferhund überhaupt und wie eine Schwester für mich.

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